Dieser Flur verbindet das Erdgeschoss mit der ersten Etage.

Mittwoch, 2.9. Abends

Es war ein eher entspannter Tag für Billy gewesen. Nachdem er am vorherigen Abend Astronomieunterricht gehabt hatte, war die erste Stunde frei gewesen, so dass er sich ausruhen konnte. Die zwei Unterrichtsstunden waren dafür etwas weniger angenehm gewesen, da Zaubertränke und Pflege magischer Geschöpfe beide eher praktisch orientierte Fächer waren. Und praktische Fächer lagen dem ungeschickten Iren überhaupt nicht, dafür war er viel zu tollpatschig. Natürlich hatte er in Zaubertränke wieder irgendetwas zusammen gebraut, aber keinen ordentlichen Trank. Es war zum aus der Haut fahren.
Theoretisch wusste er, was er zu tun hatte. Praktisch gelang es ihm nie.
Kein Wunder, dass sein Vater enttäuscht war. Der hatte nie einen Zaubertrank versaut, im Gegenteil.
Nun war es bereits Abend und der Junge begab sich zum Essen in die Große Halle. Nachdem er ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen hatte, ging er nun die Treppe herunter, um sein Abendessen zu sich zu nehmen. Der Magen des schmächtigen Jungen knurrte beharrlich.
Während er die Treppe herunter ging, musste er wieder an die katastrrophale Zaubertrankstunde denken. Er hatte sich mal wieder vor allen blamiert, unter anderem auch vor Valerie. Sie hielt ihn bestimmt für einen Trottel. Klar tat sie das, so wie jeder.
So abgelenkt, übersah Billy eine der Stufen, die gerne mal die Plätze wechselten. Der Junge stolperte und fiel schmerzhaft auf die Nase. Zum Glück war er bereits am Ende der Treppe angelangt und fiel somit wenigstens "nur" nach vorne.
Leise fliuchend rieb er sich das Gesicht und rappelte sich auf. Dann schoss ihm das Blut in den Kopf, als er bemerkte, dass er nicht alleine war. Ein rothaariges Mädchen hatte ihn gesehen. Einen fürchterlichen Moment lang dachte er an Valerie, aber dann erkannte er, dass es eine Viertklässlerin aus Gryffindor. Das machte die Situation nicht weniger peinlich, aber wenigstens war sie nicht in seinem Jahrgang.
"'Tschuldige.", murmelte er mit hochrotem Kopf. "Ignorier mich einfach, okay?"

Gabi wollte gerade zur Großen Halle abbiegen, da fiel beinahe ein Mitschüler auf sie drauf. Nun, nur beinahe. Wie auch immer sie es geschafft hatte, ausnahmsweise nicht völlig im Weg zu stehen und getroffen worden zu sein. Erschrocken hatte sie einen Hüpfer rückwärts gemacht und lief knallrot an. Sie kannte diesen Huffle. Er war eine Klasse über ihr und wurde immer nur Billy genannt, obwohl er William hieß. Sie hatte schon öfter solche Beinahezusammenstöße mit ihm gehabt und dies immer auf sich selbst bezogen. Sie war halt eine Träumerin.
Doch dann hörte sie, wie er sich entschuldigte und wurde unsicher.
"Ähm, ja. Das heißt nein."
Jetzt lief sie noch röter an. Oh man, war das peinlich. Schnell versuchte Gabi die Situation zu retten.
"Ich meine, also... wolltest du auch in die Große Halle?"
Gabis Gedanken: Oh Gott, bin ich blöd. Wohin wohl sonst, wir stehen quasi davor. Ich sollte verschwinden. Vielleicht wollte er auch nur, dass ich ihn ignoriere, damit er nichts mit mir zu tun haben muss.

Verwirrt blinzelte Billy. Wie meinte sie das jetzt? Sie ignorierte ihn nicht? Das war gut, oder? Er war sich gerade nicht sicher, wie er reagieren sollte. Er war gestolpert, hatte wieder wie ein Idiot dagestanden. Und jetzt redetete sie auch noch mit ihm. Eigentlich hatte er gehofft, einfach schweigend weitergehen zu können und sich zu schämen. Nun stand er auf einmal einer Konversation gegenüber. Was sollte er denn sagen?
"Ja, also... ja. Ich wollte zum Abendessen. Du wahrscheinlich auch, oder?", sagte er ein wenig unbeholfen. Erwartete sie irgendetwas von ihm? Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Ein Problem, dass dadurch noch verstärkt wurde, dass sie ein Mödchen war und auch noch recht recht hübsch. Und ihre roten Haare erinnerten ihn Valerie. Zum Glück hatte die ihn nicht fallen sehen.
Diese Erleichterung war es auch, die ihn letztendlich weider den Mund öffnen ließ.
"Entschuldige, dass ich dich fat mit umgerissen hätte. Ich bin ganz schön ungeschickt."

Als er sie anschaute und stutzte, wollte Gabi am liebsten im Boden versinken, doch seine Antwort klang nicht ironisch, sondern eigentlich ganz nett.
Gabi fasste wieder Mut und lächelte ihn an.
"Ja, ich wollte ebenfalls zum Abendessen."
Dann grinste sie verlegen und schaue Billy direkt in die Augen.
"Ich hab dich auch schon ein paar mal angerempelt. Also ausgeglichen, was?"
Nun war Gabi garnicht mehr rot. Billy hatte bisher nicht den Eindruck gemacht irgendwie unangenehm zu sein. Er war auch noch nie schnippisch zu ihr gewesen, oder hatte sie angemotzt. Allerdings hatten sie auch noch nie wirklich miteinander geredet, mal abgesehen, von irgendwelchen zufälligen Begegnungen, die meist ein "Hallo", oder noch öfter ein "Entschuldigung" von ihr zur Folge hatten.
Gabi beschloss, das es nicht Schaden würde, ihn näher kennenzulernen. Er war ihr irgendwie symphatisch. Natürlich konnte sie sich auch irren. Sie beschloss es drauf ankommen zu lassen.
"Wollen wir zusammen rein gehen?"

Als das Mädchen ihm direkt in die Augen sah, wandte Billy den Blick sofort abn und starrte auf seine Füße. Oh Mann, er musste unbedingt lernen, einer Frau in die Augen zu sehen. Besonders gut kam es jedenfalls nicht an, wenn er dauernd woanders hin starrte. Immerhin schien das Mädchen, welches auf den Namen Gabrielle hörte, wenn er sich recht entsinnte, ihn nicht von oben herab anzusehen oder zu verurteilen. Das machte dem Jungen etwas Mut. Und verdammt niochmal, sie war jünger als er!
Eine kleine, harmlose Viertklässlerin. Kein Grund, nervös zu sein.
Er lächelte ein wenig. "Also... ja. Vermutlich sind wir jetzt quitt."
So genau konnte er sich zwar nicht erinnern, wann sie ihn angerempelt haben sollte, aber da er ständig in irgendwelche Personen hereinlief, versuchte er sowas immer schnell zu verdrängen.
Das Angebot, gemeinsam in die Halle zu gehen, war etwas verwirrend. Sie waren doch ohnehin beide auf dem Weg nach innen. Und drinnen würden sie an verschiedenen Tischen Platz nehmen. Das Mädchen würde sich zu den Gryffindors setzen, den Starken, den Mutigen. Die den Slytherins dauernd die Stirn boten. Und er, Billy, würde zu den Hufflepuffs gehen, den Prügelknaben für jedermann.
Trotzdem dem zuckte er mit den Schultern. "Klar, gerne."

Etwas verwirrte es Gabi, dass er nun wieder weg sah, aber er antwortete ihr nicht abgeneigt. Sie wurde aus seinem Verhalten irgendwie nicht schlau. Auf die Idee, dass er in ihrer Anwesenheit schüchtern oder verlegen sein könnte, kam sie garnicht, zumal er ja älter war. Vielleicht fühlte er sich überrumpelt?
"Ok."
Dann fiel ihr ein, dass sie drinnen ja an verschiedenen Tischen sitzen würden und sich garnicht mehr unterhalten konnten. Total blöd. Doch da fiel ihr etwas ein.
"Hey, also, wir werden drinnen wohl kaum Gelegenheit haben weiterzureden. Also fals du möchtest..." Gabi wurde wieder leicht rot. "Ahm, naja, ich habe heute Geburtstag und würde nachher eine kleine Party geben. Im Gemeinschaftsraum für Jedermann. Es kommen ein paar Freunde und vermutlich noch ein paar andere Schüler. Also, ich fände es schön, wenn du auch kommst. Nur wenn du magst. Also..." Gabi nahm allen ihren Mut zuammen. "Wenn du mich blöd findest und keinen Bock auf eine Party einer Viertklässlerin zu kommen, ist das auch ok. Wie du willst."
Sie lächelte ihn etwas schief, weil doch etwas verlegen... immerhin war sie Jünger und er hatte vermutlich eh keinen Bock... aber er war echt nett bisher.... an, was aussagen sollte, dass sie ihm nicht krumm nehmen würde, wenn er sich dagegen entschied.

Als sie die Tür zur Großen Halle erreichten, redetete Gabrielle plötzlich etwas mehr. Billy blinzelte. Eine Geburtstagsparty? Er drehte sich um und sah sie an.
"Du hast heute Geburtstag? Entschuldige, das wusste ich ja gar nicht!", sagte er verlegen. "Dann also... ähm... dann wünsch ich dir natürloch alles Gute!"
Das passte wieder zu ihm. Ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Ein Mädchen an ihrem Geburtstag umzurempeln hatte ihm noch gefehlt in der Liste.
Aber eine Party im Gemeinschaftsraum für alle? Von einer Gryffindor? Er fragte sich, warm sie nicht oben im Turm feierte, wo keine Gefahr bestand, dass jemand sie störte. Wenn die Schlangen Wind von einer Gryffindor-Party bekamen, würden sie diese doch sicherlich zersprengen wollen. Aber vielleicht würde ja genug ältere Gryffindors da sein, um Connors, Nott un den anderen Ekeln die Stirn zu bieten.
"Klar, ich komme gerne.", antwortete Billy und wurde schlagartig wieder rot. Wer... ähm... kommt denn sonst noch so?", erkundigte er sich vorsichtig.
Er hatte keine Lust, auf irgendwelche Slytherins zu treffen, aber wenn Valerie auch da war... Vielleicht konnte er in der gelösten Partystimmung endlich mal normal mit ihr reden.
Beinahe hätte er sich schon wieder von seinen Gedanken ablenken lassen und wäre gegen die Tür zur großen Halle gelaufen. Verlegen trat er einen Schritt zurück und stemmte die mächtige Eichentür auf.
"Nach dir.", sagte er mit dem Anflug eines Lächelns. Bevor er sich auf den Weg zum Haustisch der Hufflepuffs machte, sah er sie noch einmal an. "Also... sehen wir uns dann heute Abend?"

"Konntest du doch auch garnicht wissen. Dank dir."
Gabi freute sich wirklich, dass er zusagte und zeigte ihm das auch mit einem strahlendem Lächeln. Jetzt war sie wieder richtig gut drauf.
"Och, ein paar Gryffindors aus meinem Jahrgang, aber auch ein paar Ältere. Und ich hab auch noch 2 Huffles und ein paar Raben eingeladen. Deswegen feiere ich ja nicht im Turm. Den Ärger da jemand Hausfremden einzuschmuggel erspare ich uns Gryffs lieber."
Sie zwinkerte ihm zu. Das würde sie tatsächlich nicht tun. Einige Regeln sollten doch eingehalten werden, wenn sie da auch sonst nicht immer so eng sah, aber ihrem Haus würde sie nicht schaden wollen.
Ganz Gentelman öffnete Billy ihr die Tür und sie trat ein. Bevor er verschwinden konnte und auch sie zu ihrem Tisch ging, dankte sie ihm noch und nickte ihm zu.
"Super, dann bis heute Abend. Ich hoffe nur die Schlangen bleiben fern."
Sie winkte ihm noch kurz und verschwand dann zu ihrem Tisch.

"Das hoffe ich auch.", sagte Billy zaghaft. Er hoffte einfach, dass die große Ansammlung von Schülern aus den anderen Häusern die Slytherins davon abhalten würde, die Party zu crashen. Sonst konnte das alles andere als angenehm werden.
Trotzdem erwiderte er das Lächeln der Rothaarigen freundlich. Es kam nicht oft vor, dass ein Löwe zu ihm so nett war. Aber es kam auch nicht vor, dass ein Löwe ihn überhaupt beachtete. Aber es wear ihm lieber, nicht bechtet zu werden, als immer der Prügelknabe zu sein. Daher wäre er eigentlich froh, wenn die Slytherins ihm auch den Gefallen der Ignoranz tun würden.
Er winkte Gabrielle zu, dann begab er sich in Richtung des Hufflepuff-Tisches. Schon wieder schweifte er in Gedanken ab. Also gab es heute Abend eine Party. BIlly war es gar nicht gewohnt, zu so etwas eingeladen zu werden. Aber vielleicht würde es ja tatsächlich lustig werden. Und wer weiß? Vielleicht konnte er das ja wirklich nutzen, um Valerie etwas näher kennen zu lernen. Falls sie da war...

//Szene Ende

Monta, der 8.9., Nachmittags
Vincent & Rose


Vincent stapfte missmutig durch die Gänge. Eigentlich hatte er nach dem Unterricht eine Runde trainieren wollen, aber bei diesem Wetter verging sogar ihm die Lust aufs Fliegen. Vom Wind gepeitscht klatsche der Regen in dicken Tropfen gegen die Fenster. Bei diesem Wetter war Fliegen nicht nur unschön, sondern sogar gefährlich. Er hoffte nur, dass keines der Spiele einem solchen Wetter zum Opfer fallen würde.
Also konnte er heut auch nicht mit Zoe trainieren. Er hatte das Mädchen ohnehin noch nicht aufspüren können. Vielleicht war sie ja in der Bibliothek. Wohl oder übel entschied sich Vincent, den Nachmittag dort zu verbringen. Dann konnte er wenigstens die Hausaufgaben für die Woche schon hinter sich bringen. Vielleicht wurde das Wetter in den nächsten Tagen wieder besser. Heute wäre er vielleicht auch so nicht besonders gut geflogen, die Ereignisse des gestrigen Tages saßen ihm noch irgendwie in den Knochen.
Aus den Kerkern kommend, ging Vincent die Treppen in Richtung Bibliothek hoch. Den Blick gesenkt, die Hände in den Hosentaschen, achtete er gar nicht auf den Weg vor sich. Normalerweise wichen ihm anderer Schüler aus. Umso überraschter war der Junge, als er um eine Ecke bog und geradewegs mit jemandem zusammenstieß.
„Kannst du nicht aufpassen?“, raunzte er übellaunig, bevor er überhaupt wahrnahm, wen er da beinahe umgerempelt hätte. „Oh, du bist es. Geh mir nicht auf die Nerven.“, sagte der Slytherin grimmig.

Ich hatte das Wochenende trotz der gähnenden Langeweile, die ich wegen des Hogsmeadeverbots verspürte, gut über standen. Nur dieses bedrückende Wetter heute Nachmittag war schrecklich, ich hasste Regen nicht nur, wenn es regnete war ich immer mies gelaunt oder gereizt. Und es regnete ja nicht nur, es stürmte auch noch. Was für ein blödes Wetter. Aber das traf wohl trotz des heutigen Unterrichts in meinem Lieblingsfach, Verteidigung gegen die dunklen Künste, sehr gut auf meine Stimmung zu.
Gerade kam ich aus der großen Halle und lief durch die Gänge, als ich angerempelt wurde. Da mich diese Person auch noch anschnauzte verdrehte ich genervt die Augen, Slytherin, zu 100%. Ich schaute Vincent an. "Ja, ich bin es."Ich grinste ein wenig schief. " Du bist heute aber gut gelaunt. Tut mir leid, dass du mich angerempelt hast.",erwiderte ich sarkastisch. Okay, er hatte mich ja nur angerempelt, dieses Mal würde ich ihn nicht wieder unnötig provuzieren. "Ist irgendwas oder bist du grundsätzlich immer so schlecht Gelaunt, wenn du mich siehst?" Was kümmerte es mich eigentlich? Ich sollte mich umdrehen und in den Gryffindor Gemeinschaftsraum nach oben gehen. Zu spät um einfach ab zu hauen.

Vincent seufzte und verzog das Gesicht. Rose gehörte zu den Personen, die seine Problematik verstanden. Immerhin spielte sie auch gerne Quidditch. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten.
Er deutete zum Fenster. „Schau es dir doch an. Mit Fliegen ist bei diesem Wetter nichts.“, brummte er. „Stattdessen bleibt mir nur die Bibliothek oder so etwas.“
Er seufzte. „Für so eine Streberin wie dich ist das ja okay, aber doch nicht für mich. In der Bibliothek findet man nicht so viele hübsche Mädchen, weißt du?“, sagte er grinsend.
Sein Blick fiel auf Roses Körper. Die beiden kannten sich schon seit Kindertagen, dann die Westillas waren ebenfalls eine bekannte Reinblütige Familie. Schon damals hatte eine gewisse Rivalität zwischen den beiden gestanden. Sie waren Kinder gewesen.
Mittlerweile hatten beide die Körper von Erwachsenen. Und Vincent musste wider Willen zugeben, dass sie eigentlich recht attraktiv war. Zumindest für so einen Bücherwurm. Aber das war egal, denn zum einen war sie eine Gryffindor und zum Anderen hatte er jetzt Zoe. Zumindest vorerst reichte ihm das völlig aus.
„Ich nehme an, du willst wieder herumstrebern, wie immer?“, fragte er mit einem frechen Grinsen. „Pass nur auf, dass du dich nicht irgendwann im Darm eines Lehrers wiederfindest, wenn du denen so tief in den Arsch kriechst.“

Ich schaute zum Fenster. Oh-ja das Wetter machte mir auch zu schaffen. Bei so einem Wetter fielen sogar Quidditchspiele aus, weil es viel zu gefährlich war. In diesem Punkt musste ich ihm zustimmen. Quidditch war eben eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die wir beide hatten.
Er redete weiter und bei dem Wort Streberin hob ich nur eine Augenbraue. Der Junge konnte doch echt nur an hübsche Mädchen denken. Hatte er denn nichts besseres zu tun, als irgendwelchen Mädels auf den Arsch zu glotzen? Naja, was erwartet man schon von einem unreifen, frechen Slytherin. Zum Glück wusste ich, dass unsere kleine Rivalität nicht wegen der verschiedenen Häuser entstanden ist, es gab sie schon immer.
Ich schaute ihn auf sein freches Grinsen hin nur kalt an. "Zum einen strebere ich nicht herum, zum anderen ist das was ich tue nicht Lehrern in den Arsch kriechen, sondern mitarbeiten und dir den Unterricht zur Hölle machen." Jetzt grinste ich ihn frech an. "Es soll ja Leute geben, die ihre Abschlussprüfungen bestehen wollen." Das lustige war, dass meine Eltern meinen Berufswunsch als Aurorin ablehnten, für den ich die guten Noten brauchte, aber wenn ich durch die Prüfungen fiel gab es noch mehr Ärger. Diese Familie stahl mir wirklich die Luft zum Atmen. "Aber du solltest auch aufpassen, dass ich dir nicht irgendwann einen Fluch auf den Hals hetze.", murmelte ich, eher spaßig als drohend.
"Also und du gehst in die Bibliothek? Soll ich mitkommen und dir lesen beibringen, dann kannst du auch Mal was anderes machen als Mädchen hinterher starren."

Vincent grinste nur überheblich. Um die Schule hatte er sich nie viele Gedanken gemacht und trotzdem gehörte er zu den Besseren. Besser auf jeden Fall als diese hirnlosen Hufflepuffs.
„Tja, es gibt auch Leute, die genug Hirn haben, um sich nicht anstrengen zu müssen.“, erwiderte der Junge. Seinen ZAG-Ergebnissen sah man jedenfalls nicht an, dass er kaum einen Finger dafür gerührt hatte. „Aber klar, wenn du lernen musst, versteh ich das, Dummerchen.“, sagte er mit gespielt fürsorglichem Ton und tätschelte Rose den Kopf.
Das war gemein, aber so war er nun mal. Ein Slytherin war nicht einfach nett zu einer Löwin. Wenn er tatsächlich professioneller Quidditchspieler werden sollte, waren seine Noten am Ende ohnehin egal. Also, wozu lernen? Das meiste kapierte er auch so und auf den Rest konnte er getrost verzichten.
Als das Mädchen ihm Flüche androhte, hob Vincent abwehrend die Hände. „Oh, große Zauberin! Bitte verfluche mich nicht, ich fürchte mich ja so!“
Er streckte ihr die Zunge raus. „Gryffindor ist schon das Schlusslicht im Rennen um den Hauspokal und ich habe gehört, daran bist du nicht unbeteiligt. Willst du noch ein paar Punkte mehr einbüßen? Dann verfluch mich ruhig.“, sagte er herausfordernd. Vielleicht brauchte man einen Plan, um die vorsichtigen Hufflepuffs zu einem Fehltritt zu bewegen, aber bei den Hitzköpfigen Gryffindors war es viel zu leicht.
Nachdenklich sah er zum Fenster. Die Bibliothek war beinahe die einzige Alternative, die ihm blieb. Oder er suchte den Gemeinschaftsraum für alle auf und schaute, ob er ein paar Schlammblüter ärgern konnte. Er verzog das Gesicht. „Wenn du unbedingt willst, begleite ich dich gerne in die Bibliothek. Aber lauf bitte so, dass ich guten Blick auf deinen Arsch hab, ja?“

Als er mir den Kopf tätschelte schlug ich seine Hand weg, ich fand das ganz und gar nicht witzig. Überhaupt nicht. Dass er sich über mich lustig machte, brachte mich fast dazu wirklich zum Zauberstab zu greifen, aber das brachte doch eh nichts. Er provuzierte mich, er wollte ja genau dass ich die Beherrschung verlor. Aber diesen Triumph würde ich ihm sicher nicht gönnen. Bei der Bemerkung von Gryffindors Hauspunkten und dass ich nicht unschuldig daran wäre schnaubte ich verächtlich. Professor Bulos hatte keine Punkte abgezogen, ich war also in dieser Hinsicht unschuldig. Aber woher wusste er das? Hatten sich Naomi oder Alec verplappert? Naja auch egal, Vincent schien ja nichts genaues zu wissen und das sollte auch so bleiben. "Weißt du, was auch immer du gehört hast, ich bin nicht der Grund weshalb Gryffindor hinten liegt." Auf die Aufforderung ihn zu verfluchen und Punkte zu verlieren ging ich gar nicht ein.
Nächstes Mal würde ich einfach weg gehen, statt mich auf so ein hirnloses Gespräch einzulassen. "An deiner Stelle würde ich das Maul nicht so weit aufreißen, schließlich gibt es Personen, die ein wenig Petze spielen könnten und den Lehrern über das berichten, was gewisse Slytherin Schüler so mit Erstklässlern anstellen" Ich klimperte unschuldig mit den Wimpern. Fies sein konnte ich auch.
Auf meinen Arsch schauen? "Aha, Connors, aber ich bin doch eine Gryffindor.", meinte ich nur und ging vor ihm her. Dieses Spiel konnten auch zwei spielen und einem Jungen, selbst einem Slytherin den Kopf ein wenig zu verdrehen war ganz einfach. Ich wackelte leicht mit dem Hintern "Kommst du oder hast du vor mitten im Gang Wurzeln zu schlagen?", rief ich ohne mich um zu drehen und stolzierte den Weg hoch in den 4. Stock zur Bibliothek.

Vincents Grinsen wurde noch breiter. "oho, da ist aber jemand sauer. Und du bist ganz sicher, dass dein aufbrausendes Temperament nicht schuld an eurer peinlichen Platzierung ist?", fragte er herausfordernd. "Typisch Löwe. Nie nachdenken, immer mit dem Kopf durch die Wand. Dann wunder dich nur nicht, wenn die Wand härter ist als dein Dickschädel."
Auf ihre Drohung der Denunzierung, erwiderte Vincent nur mit einer wegwischenden Handbewegung. "Ach bitte. Niemand kann etwas beweisen. Und es ist nicht verboten, den kleinen den Weg zum Badezimmer zu zeigen.", sagte er, obwohl die Beschreibung vielleicht etwas untertrieben war.
Als Rose sich umdrehte, bleib der Slytherin stehen und legte den Kopf schief, während seine Augen den Bewgungen ihrer Hüfte folgten. "Korrigiere: Du bist eine reiblütige Gryffindor. Und hast einen hübschen Hintern.", berichtigte er, bevor er sich in Bewegung setzte. Dabei achtete er jedoch darauf, das Mädchen nicht einzuholen, sondern stets hinter ihr zu bleiben. Es war schon beeindruckend, wie seine Kindheitsfreundin sich entwickelt hatte. Ob ihre Eltern damit so zufrieden waren?

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