Merlin blickte zu seinem Lehrer hoch, als dieser einen Spiegel hervor holte. Er verdrehte die Augen und funkelte ihn ein wenig an. Laut ihm sollte sich Percy schlafen legen, das würde Percy auch tun, in ein Bett wo er zumindest etwas sicher war. Doch der Junge wollte sich keine blöden Ratschläge anhören, er hatte besseres zu tun. Zwar war der Mann sein Hauslehrer, aber das veränderte nichts. Nichts an der Tatsache das er ihm nicht vertraute und nichts an der Tatsache das Percy schlecht gelaunt war.
,,Sie blamieren unser Haus genug.“ Murmelte Percy leise, für sich selber und vielleicht sogar für Jayden.
Als Jayden ihn die Hand auf die Schulter legte, begann das gewohnte kribbeln im Bauch. Wie tausende Flügelschläge auf einmal, immer und immer wieder im Körper. Ein Lächeln zauberte sich auf die etwas abgebissenen Lippen des Jungens. Seine Freie Hand ging zu Jaydens einer Strähne und er schob sie hinter sein Ohr. ,,Nicht so niedlich wie deines.“ Flüsterte der Junge Ravenclaw. Doch dann besann er sich und nahm vorsichtig die Hand runter, lies sie aber auf den Oberschenkel liegen. Es waren noch andere hier. Aber für Percy war nur Jayden da.

"Hey, macht mal nicht solche Gesichter, wie 10 Jahre Regenwasser. Wir sind in Ravenclaw, dem besten Haus überhaupt. Wir sind in Hogwarts, wo will man lieber sein?"
Natürlich hatten es einige im Gegensatz zu mir nie einfach gehabt, was ich ziemlich bedauernswert fand. Aber ich wollte auch nicht, dass sie immer wieder daran dachten, wie schlecht sie es hatten. Vielleicht fiel mir ein kleines Geschenk für alle ein, damit sie sich nicht mehr so schlecht fühlten.
Ich nahm Kara wieder entgegen und begrüßte auch Kathie. Sie war zwar jünger als wir, aber hey.. Ravenclaw gehörten zusammen!
"Eine kleine Zicke würde ich fast meinen" meinte ich zwinkernd an Jaden gerichtet und ließ die Kleine etwas unter dem Tisch herumlaufen. Schnurrstracks ging sie zu Jayden, um mich seinem Bein zu kuscheln.
Mal schauen was heute noch so anstand und so suchte ich mir schon mal etwas zum Essen aus. Ich hatte Hunger! Nebenbei hörte ich hier und da ein paar Gesprächen zu, mischte mich jedoch nicht ein. Ich musste mich ja nun wirklich nicht überall einbringen, nur weil ich gut und gerne quasselte.
"Ihr wisst gar nicht wie sehr ich mich auf das Jahr freue. Besonders auf die Wahlfächer und Wahrsagen. Mal schauen was mir die Kristallkugel sagt. Oh ooooh.. vielleicht darf ich ja einen kleinen Bruder für Kara besorgen. Oder wir richten im Gemeinschaftsraum gleich ein ganzes Katzenzimmer ein." Mit leuchtenden Augen überlegte ich darüber nach, ehe ich mich an Percy wandte. Der gute schien heute nicht die beste Laune zu haben.
"Ist.. alles okay bei dir?" fragte ich besorgt.

Percy vielen viele Orte ein, wo er lieber sein würde als Hogwarts. Zwar liebte er das Schloss, doch mindestens ein Ort liebte er mehr. Sein altes Zuhause bei seinen Vater, sein Zuhause. 10 Jahre war das ganze jetzt her, 10 Jahre lebte er ohne seinen Vater und jeden tag schmerzte ihn das von neuen. Sein Blick galt jetzt nicht mehr Jayden sondern blieb trüb auf dem Tisch hängen. Percy würde in 2 Tagen wohl verschwinden, für einen ganzen Tag. Er wusste nicht wohin, meistens ging er zum Grab, was in Hogsmead war. Sein Dad wollte dort begraben werden, das Percy ihn oft Besuchen konnte, wenn er Hilfe brauchte.  
Skyes Stimme drang an seine Ohren und er blickte hoch., ,,Ja, alles gut ich hab nur keine Lust mir das Gelaber von unseren Möchtegern Gut aussehenden Hauslehrer anhören.“ Sein Blick streifte kurz in die Halle und blieb an Fabian kurz hängen. Er hatte ein wenig Dicke Luft, vielleicht sollte er einfach gehen. Das tat er dann auch, nach der Rede ging er los. Er hatte was zu tun, etwas das er brauchte.

tbc. Friedhof

Das ist echt ein süßes Kätzchen. Ich nahm das niedliche Wollknäul, als Skye sie mir reichte. Ich setzte sie auf meinen Schoss und kraulte es. Auf Skyes Frage hin, wie der Sommer war, erzählte ich ihr nur dass ich in Urlaub war.
Unser Hauslehrer ging weiter zu den Lehrertischen und ich begrüßte Kathie, die sich gerade an den Tisch setzte. „Hallo, Kathie.“
Als die Eröffnungsfeier begann, gab ich Skye ihr Kätzchen zurück. Die Einteilung dauerte eine Weile und ich klatschte begeistert, wenn immer wieder neue Schüler nach Ravenclaw kamen.
Nach der Einteilung kam die Rede von Professor Wilkins. Ich horchte auf, als sie erwähnte, dass das erste Hogsmeadausflug das kommende Wochenende schon war. Die kurz erwähnte neue Lehrerin war schon wieder vergessen.
„Das ist ja cool.“, ich wandte mich zu meinen Freunden. „Wer hat Samstag auch schon was vor?“ Ich grinste und dachte den Honigtopf mit seinen vielen Süßigkeiten.
Nachdem die Rede vorbei war, erschienen auf den goldenen Tellern das ersehnte Abendessen. Ich füllte meinen Teller und fing an zu Essen.
Nachdem wir alle satt waren, verschwand das Essen und die Schulleiterin schickte uns in die Gemeinschaftsräume. Ich stand auf und grinste Skye an. „Viel Spaß mit den Erstklässlern.“
Ich sah zu Jayden, der ebenfalls aufgestanden war. Gemeinsam verließen wir den Tisch und die Große Halle.
Um in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws zu kommen, mussten wir in den 7. Stock. Natürlich gab es ein paar Geheimgänge, was uns schneller hinauf brachte. Während der Schulzeit wäre man ohne die Geheimgänge wirklich aufgeschmissen.

gt: Siebte Etage: Flur Richtung Ravenclawturm

Jayden grinste im Angesicht der Worte der Vertrauensschülerin. "Wo du Recht hast, hast du Recht", meinte er und streckte seine Hand nach der Katze aus um sie zu streicheln. Sie war wirklich niedlich und vertrieb die trübsinnigen Gedanken. Percy tat ihm ein wenig leid, konnte aber verstehen, dass er sich scheute in Gegenwart des gesammten Hauses Hilfe anzunehmen. Es war wohl einfach zuviel Belastendes zusammen gekommen.
Glücklicherweise ließ Heliotrope Wilkins mit ihrer Rede nicht mehr lange auf sich warten, woraufhin die Häusereinteilung der Erstklässler und schließlich das Essen stattfinden konnten. Aus Höflichkeit wartete Jayden das Essen ab, bevor er auf Skyes Vorschlag mit dem Katzenzimmer einging. "Das ist eine super Idee...ich wäre auf jeden Fall dabei und helfe gern beim Füttern und der Betreuung der Kleinen", ermutigte er sie den Plan in Tat umzusetzen während er sich Speisen auf sein Teller schaufelte.
Während des Essens teilte er das ein oder andere mit dem Kätzchen, welches sich an sein Bein schmiegte und davon sehr entzückt war, was seine eigene Stimmung deutlich hob. Die Stunden zuvor gerieten in Vergessenheit und rückten erst wieder in sein Bewusstsein als er nach dem Essen zum Ravenclaw Raum lief.

tbc. Gänge von Hogwarts -> auf dem Weg zum Ravenclaw Turm

Ich war relativ zufrieden. Solange nicht alle trübselig waren, war alles soweit in Ordnung. Leana und Jayden teilten sich die Aufmerksamkeit von Kara, die das natürlich sehr genoss. Musste ich jetzt eifersüchtig werden, dass mir meine Katze fremd ging?
Ich hoffte doch mal, das dem nicht so sein würde! Die Ansprache ließ auch nicht lange auf sich warten und so hörte ich aufmerksam zu. Wir hatten neue Lehrer, neue Schüler. Wie jedes Jahr wiederholte sich das Ganze. Und es würde wohl ewig so weiter gehen.
Als die Ansprache vorbei war, widmete ich mich natürlich als erstes dem Essen. So viel wie ich konnte, versuchte ich zu essen. Natürlich würde ich diese Nacht mit Bauchschmerzen im Bett verbringen, aber das Essen war auch einfach zu köstlich!
"Ich bin auf jeden Fall dafür, dass jeder einen Grund hat, fröhlich sein zu können. Und wenn es nur eine Tafel Schokolade ist" meinte ich und hatte damit die perfekte Idee. Ich schenkte jedem eine Tafel Schokolade. Das passte doch daher perfekt das wir bald in Hogsmeade sein würden!
"Ich brauch unbedingt etwas" warf ich ein und stimmte daher zu, mit nach Hogsmeade zu gehen. Aber bevor ich darüber nachdenken konnte, würde ich zuerst die kleinen Gänschen in ihre Schlafsääle führen müssen, was stets ein Highlight war.
Während Jayden und Leana schon vorgingen, widmete ich mich der Aufgabe, alle brav und unversehrt in ihre Bettchen zu bringen. Ich hoffte doch, die beiden warteten auf mich!

gt: RV Gemeinschaftsraum

Ich wandte mich Skye und Leana zu als sie mich begrüßten, "Hallo." grüßte ich und lächelte leicht, mein Blick fiel kurz auf die Katze die anscheinend den Namen Kara trug. Die Zeit weiter darüber nachzudenken verpuffte als die Einteilung der Erstklässer begann. Begeistert klatschte ich jedes mal wieder in die Hände wenn einer der Erstklässler sich an den Tisch der Ravenclaws setzte, die Rede von Professor Wilkins wurde von meinem nagenden Hunger überschattet und ich konnte es kaum erwarten endlich einmal wieder etwas vernünftiges zwischen die Zähne zu bekommen.
Nach dem Essen bemühte ich mich schnell in den Gemeinschaftsraum zu kommen um von dort aus in den Schlafsaal zu gelangen, ich freute mich schon wahnsinnig auf mein Bett und so verschwand ich noch vor den Erstklässlern aus dem Speisesaal.
gt: Ravenclaw Gemeinschaftsraum

Donnerstag, den 04.09.2014 - Früh

ct. Ravenclaw Gemeinschaftsraum

Vorbereitet auf den neuen Tag, gingen sie also gemeinsam zur großen Halle. Jayden wunderte sich ein wenig wo Skye abgeblieben war. Doch sicher hatte sie in der ersten Woche noch eine Menge zu tun was die Erstklässler anbelangte.
Das Frühstücksbuffet war reichhaltig wie immer und ließ dem Betrachter das Wasser im Munde zusammenlaufen. Am heutigen morgen hatte der junge Ravenclaw sogar wieder richtig Appetit und fühlte sich halbwegs ausgeruht.
Dank Leana hatte er noch nichtmal verschlafen. Es konnte nur besser werden.
"Das sieht heute alles wieder super lecker aus", meinte er zu seiner Klassenkameradin als sie sich mit ihren gefüllten Tabletten an den Ravenclaw Tisch setzten. "Ich glaube ich bastle unsren Hauselfen hier zu Weihnachten ein Geschenk. Sie haben es echt verdient für die Mühe, die sie sich immer machen."
Dies gesagt machte er sich sogleich über das Essen her. Es schmeckte köstlich und erinnerte ihn daran wie schön es war noch ein Mensch zu sein. Der Schrecken, der ihm sprichwörtlich im Nacken saß wich etwas von ihm und erlaubte ihm sein gewöhnliches, fröhliches Selbst wieder etwas mehr auszuleben.

Donnerstag, den 04.09.2014 - Früh

cf: Gemeinschaftsraum Ravenclaw

„Sieht das nicht immer lecker aus?“, fragte ich Jayden und lächelte ihn etwas an, als wir uns an den Ravenclaw Tisch setzten. Ich hatte meinen Teller nicht so überfüllt und genehmigte mir nur einen Apfel. Obwohl ich im Gemeinschaftsraum noch gesagt hatte, dass ich einen Bärenhunger hatte, war mir jetzt doch irgendwie der Appetit vergangen.
Auf dem Weg zur Großen Halle, machte ich mir wieder Gedanken um Jaydens Problem. Vielleicht sollte ich meinen Großvater benachrichtigen. Er würde sicher wissen, was zu tun war. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass er helfen könnte. Außerdem war es doch komisch, dass er dieses alte Buch besaß, das so ausführlich über die magischen Kreaturen auf der Welt berichtet. Ich hätte es meinem Enkel vermutlich nicht einmal geschickt, da ich dieses Buch dennoch kostbar finde. Vielleicht war es aber auch nicht kostbar.
Ich seufzte leise und biss ein Stück von meinem Apfel ab. Ich bekam gar nicht mit, was Jayden noch sagte. Ich hörte nur noch „die sie immer machen.“ mit.
„Wer macht immer was?“ Ich sollte mich mehr auf Jayden konzentrieren. Entschuldigend lächelnd sah ich meinen Hauskollegen an. „Entschuldige… ich war mit den Gedanken wo anders.“

"Schon okay...ich war eh grade beschäftigt mit essen. Ich dachte du hättest auch Hunger?" Er selbst hatte sich eine Menge auf den Teller geschaufelt, aber bereits die Hälfte davon aufgegessen. Der Fastentag zeigte seine Folgen. So überkam ihn heute ein regelrechter Heißhunger. Die Hauselfen würden sich freuen. Apropos Elfen, just in diesem Moment fragte Leana nach ihnen, indirekt jedenfalls.
"Unsre Hauselfen machen immer so tolle Sachen", wiederholte er was er zuvor gesagt hatte. "Ich will mich dafür an Weihnachten erkenntlich zeigen." Es sollte ihnen auch mal jemand etwas schenken. Ob sie dann frei waren? Sein Blick nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. "Steht in deinem Buch auch was über Hauselfen und warum sie freiwillig in Sklaverei leben? Ich meine...sie sind viel stärker als wir. Wissen sie das nicht? Warum arbeiten sie seit Jahrhunderten für uns und betrachten sich erst als frei, wenn man ihnen etwas schenkt?" Das war ein Mysterium welches ihn schon länger beschäftigte.
Während er ihre Antwort abwartete aß er weiter. Die Zeit Schritt voran und er sollte fertig werden, damit sie nicht zu spät zum Unterricht kamen. Gestern hatte gereicht.

„Ich... habe doch nicht so einen großen Hunger.“, sagte ich etwas zurückhaltend, bevor ich etwas lächeln musste, als Jayden sich nochmal wiederholte. „Ich glaube nicht, dass sich die Hauselfen über das Geschenk freuen würden. Du würdest sie nur verärgern. Sie mögen es für uns zu Arbeiten und es würde sie wohl mehr freuen, wenn man sie in Ruhe arbeiten lässt. Und sicherlich wird etwas über Hauselfen drin stehen.“
Meine Familie besaß selbst eine Hauselfe, die sehr gerne bei uns arbeitete. Wir waren nicht wie die anderen alten Zaubererfamilien, die die Hauselfen beim kleinsten Fehltritt bestrafen. Wir baten unsere Hauselfe um etwas und sie macht es mit Begeisterung. Ich lächelte, als ich an die Hauselfe Zuhause dachte. „Zuhause haben wir eine Hauselfe. Ich glaube wenn du ihr ein Kleidungsstück schenken würdest, würde sie an einem Herzinfakt sterben.“, meinte ich dann und fügte lächelnd hinzu, „Du musst unbedingt mich in den Ferien besuchen kommen!“ Meine Begeisterung starb, als ich wieder daran dachte, dass Jayden keine Möglichkeit haben wird, mich zu besuchen. Ich sah meinen Apfel frustriert an und fing an zu schweigen.

Da hatte sie vermutlich Recht, auch wenn er es nach wie vor nicht wirklich verstehen konnte. Weswegen ordneten sich die Hauselfen ihnen gerne unter? Es gab dafür keinen logischen Grund. Denn Angst schien nicht der Motivator dafür zu sein. Nachdenklich geworden beendete er schließlich seine Mahlzeit. Langsam wurde es hnehin Zeit zu gehen.
Doch dann trübte Leanas Vorschlag die Atmosphäre zwischen ihnen erneut. Jayden seufzte schwer. Er musste ihr nicht sagen, dass das nicht ging. Ungeachtet dessen wie gern er wollte, würde man es ihm niemals erlauben. Dabei konnte Louis ihn jetzt überall finden.
Was sollte diese Kontrolle also? Wenn er darauf anspräche würde aber auffliegen was er wusste und manches blieb lieber ungesagt.
Um die Stimmung nicht weiter zum Kippen zu bringen, sagte er nichts darauf. Vielmehr packte er seine Schulsachen und erhob sich. "Ich glaube es wird Zeit", lenkte er vom Thema ab.
"Erste Stunde Arithmantik, richtig?"

tbc. Unterricht für Arithmantik (6.Klasse)

Die Nacht war relativ ereignislos verlaufen. Möglicherweise lag es am Schlafentzug, den er sich zugemutet hatte, kombiniert mit der Musik, die Skye ihm vor ein paar Tagen geliehen hatte. Es half bedingt, aber es half. Das Gespräch mit Professor Felps war im Nachhinein betrachtet erleichternd gewesen. Endlich war es raus und die Schule fühlte sich nunmehr wieder stärker wie ein sicherer Ort an, eine Zuflucht, in die er sich zurückziehen konnte. Er war nicht mehr allein mit seinen Problemen, was ihm Halt gab und seinen Fokus stärker in die Gegenwart lenkte, auf das was ihm wichtig war.
Der Morgen war bereits fortgeschritten, als er sich in der großen Halle zum Frühstück einfand. Heute war genug Zeit die Seele etwas baumeln zu lassen und den Tag in Ruhe zu beginnen. Selbst beim Tagesprophet konnte er sich Zeit lassen. Zwar pflegte er ihn immer komplett zu lesen, doch wenn genug Zeit zur Verfügung stand, konnte er jeden Artikel langsam lesen. Dabei blieb wesentlich mehr hängen. Überhaupt viel es ihm dann leichter die Informationen zu behalten und zu reflektieren, darüber nachzudenken, statt sich nur berieseln zu lassen.
Zunächst entdeckte er nichts Besonderes, bis er über einen bekannten Namen stolperte. Raven Dewey. Kai runzelte die Stirn und hielt einen Moment Inne.
Er war derart mit seinen eigenen Problemen beschäftig gewesen, wodurch ihm die Abwesenheit des Ravenclaw gar nicht aufgefallen war. Ob er es bemerkt hätte, wenn ihm nicht diese Nachricht unter die Augen gekommen wäre? Er wusste es nicht und es spielte keine Rolle.
Noch immer flüchtig!
Es ist noch nicht lange her, da wurde Raven Dewey von der Schule verwiesen aber er ist noch immer unterwegs. Er gilt als höchst gefährlich und manipulativ. Im Sommer hat er seine Familie bei einem Streit einfach in die Luft gesprengt. Wenn Sie ihn sehen, sprechen Sie nicht mit ihm, sondern rufen Sie auf der Stelle die Auroren herbei. Niemand kann sich sicher sein, was er noch vorhat. Mr. Dewey war letztes Jahr an der Schule für Zauberei und Hexerei in Ravenclaw und ein wissbegieriger Junge.
Mehrmals wanderte sein Blick über den Text. Flüchtig. Von der Schule verwiesen! Wann war das passiert? Weshalb hatte er davon gar nichts mitbekommen? Hat seine Eltern ermordet. Gefährlich und manipulativ?
Kai schüttelte seinen Kopf. Das konnte nicht wahr sein! Aber weshalb stand es dann hier? Raven würde das nie tun. Er war seltsam und verschlossen gewesen, wie er selbst. Gewissermaßen war er ihm in einigen Punkten ähnlich. Trotzdem würde er niemals... Seufzend starrte er auf die schwarzen Zeilen, die nicht verschwinden wollten. Er hatte sich den Text nicht eingebildet. Es stand hier schwarz auf weiß. Konnte das Jahr noch schlimmer werden?

"Jayden" rief ich den Adler zu und hielt den Tagespropheten in die Höhe, seit dem ich den Artikel im Gemeinschaftsraum gelesen hatte war mir der Morgen schon irgendwie schon zerstört worden. Wie konnten die es sich wagen sowas über Raven zu sagen. Ich kannte ihn und er war zwar ruhig aber super hilfsbereit gewesen wenn man ihn um Dinge gebeten hatte, viele Stunden hatten wir in der Bibliothek verbracht und viele Stunden hatten wir geredet über Gott und die Welt. Ich konnte mir nicht vorstellen das er das getan haben sollte was in diesem Artikel stand, doch so wie Jayden aussah konnte ich nur davon ausgehen das er das gleiche gelesen hatte wie ich. "Kannst du das glauben was sie da im Propheten schreiben, Raven würde sowas doch niemals machen, ich meine es ist Raven von den sie hier schreiben" sagte ich als ich endlich bei ihm ankam, fassungslos war wohl der beste Ausdruck für das was ich gerade in diesem Zusammenhang fühlte. Ich hatte Raven wirklich gerne gehabt und auch wenn ich gewusst hatte das er nicht zurück kommen würde, war es ein etwas anderer Grund als ich gedacht hatte. "Er hat mir in den Ferien noch einen Brief geschrieben, das er nicht zur Schule zurück kommen würde und das er sich laufe der Zeit bei mir melden würde und jetzt das, ich kann das nicht glauben, ich dachte wirklich er hat etwas gefunden womit er weiter kommen würde" erklärte ich schnell und schaute mit Sorge auf den Artikel. "Glaubst du das was da steht?"

Jayden. Als der Name fiel, den er soviele Jahre getragen hatte, blickte Kai auf. Noch war es nicht offiziell. Die Meisten kannten ihn nach wie vor unter diesem Namen. Früher oder später würde er es wohl öffentlich bekannt geben müssen. Wenn er Glück hatte würde er angesichts der aktuellen Vorkommnisse in der Welt vielleicht sogar von lästiger Fragerei verschont bleiben.
Seine Antwort auf ihre Frage war klar. "Nein" Er schüttelte wehemnt seinen Kopf. "Ich kann das nicht glauben. Er würde sowas nicht tun. Niemals...das kann nicht Raven gewesen sein." Unweigerlich verspürte er einen Kloss in seinem Hals. Wenn Raven es nicht getan hatte, wer dann, und warum? Zeitverzögert drangen Kylies Worte zu ihm durch. Raven hatte ihr geschrieben?
"Er hat sich bei dir gemeldet?", fragte er trotzdem. Bei ihm hatte er sich nie melden können. Briefkontakt zu Schulfreunden war strickt verboten und er hatte sich daran gehalten. "Hat er denn geschrieben warum und wieso? Und was meinst du er hat was gefunden? Was hat er denn gesucht? Ich muss gestehen...ich war in den vergangenen Monaten viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt und ich könnte mich ohrfeigen, weil ich nichts gemerkt habe und kein offenes Ohr für ihn hatte. Wir waren doch irgendwie sowas wie Freunde und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sowas tun würde. Es macht keinen Sinn für mich."

"Ja er hat mir in der zweiten oder dritten Woche geschrieben" antwortete ich ein wenig verwirrt, denn wenn ich ehrlich war hatte ich mich gewundert das er sich für den Rest der Ferien nicht weiter bei mir gemeldet hatte, eigentlich schrieb er mir einmal die Woche und fragte mich wie es mir ginge. Es war mir mal raus gerutscht das meine Brüder mich gerne 'ärgerten' doch ich hatte schnell eine Ausrede parat und diese beiden Hornochsen harmloser gemacht als sie wirklich waren, also hatte ich eben nur gesagt das sie mich ab und an ärgerten wenn meine Eltern nicht da waren, doch das war eben eine Lüge eine große Lüge wenn man bedachte wie hart sie mich diese Ferien ran genommen hatten, die Wunde auf meinem Rücken war nur ein Beispiel was sie mit mir angestellt hatten. Gequält hatten sie mich dieses Jahr und ich hatte mir den ersten Schultag nur so herbei gesehnt auch wenn ich keine Lust auf den Unterricht hatte, so hatte ich jetzt wenigstens meine Ruhe und niemand traute sich auch nur ein Haar an meinem Körper zu krümmen und wenn sie es sich wagen würden, würde mein Freund sicher ein Wort mit reden wollen, bei mir zuhause konnte er nichts machen, denn das war das Reich meines Vaters und da er aus einem alten Haus abstammt würde sich niemand gegen ihn stellen doch hier sah es zum Glück ein wenig anders aus. "Er hat nur geschrieben das es ihm gut geht, das er jemanden kennengelernt hat und wahrscheinlich mit ihm um die Welt reisen wird. Er hat gesagt er geht bei dieser Person in die Lehrer, aber frag nicht für was ich hab nämlich keine Antwort mehr von ihm bekommen nach der Nachricht" erklärte ich Jayden während ich mich auf den Stuhl abstützte, der Kaffee fehlte mir genaus wie ein wenig von dem süßen Honigzeug, Zucker und Kaffee um den Kreislauf auf trabb zu bringen, weswegen ich mir schnell was von dem Tisch der Adler klaute. Ohne diese kleinen 'Muntermacher' würde ich in den nächsten zehn Minuten auf dem Boden liegen, auch weil es ein wenig zu viel Aufregung für den Morgen war. Meine Gedanken waren bei Raven und ich machte mir wirklich sorgen um ihn."Er meinte es würde zum Ende der Ferien los gehen, aber was er macht weis ich wirklich nicht, ich kann ja nicht einmal glauben das er seine Eltern umgebracht hat - also gut er ist nicht wirklich gut mit ihnen klar gekommen aber sie umbringen, nein das würde er niemals machen"

Die Erzählung hörte sich in Kais Augen gar nicht so toll an, wie es vielleicht im ersten Augenblick wirken könnten. Was hatten sie über Raven wirklich gewusst? So gut wie nichts. Hatte er mit ebensoviel Lügen gelebt wie er selbst? Es war schwer zu sagen. Doch die Erwähnung eines Lehrmeisters nach dem er gesucht habe, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Zwar musste das gar nichts heißen, aber das Szenario, die Grundtendenz erinnerte ihn ein klein wenig an ihn selbst.
"Das ist ziemlich merkwürdig...und besorgniserregend...", meinte er nach einer Weile des Schweigens. "Und mir drängt sich der Verdacht auf, dieser Lehrmeister, von dem du sagst, dass er schrieb, könnte was mit dem Tod seiner Eltern zu tun haben. Er könnte es getan haben, damit Raven für immer bei ihm bleiben muss." Kai hob' seinen Blick und sah sie sorgenvoll an. Als er von 'immer' sprach, meinte er tatsächlich 'ewig' im wörtlichen Sinne.
Aber das war absurd. Oder nicht? Raven könnte auf Reisen durchaus einen Vampir getroffen haben. Wer wusste das schon; und Kai hatte Erfahrung mit den Verhaltensweisen dieser Kreaturen. Wenn sich ein Mensch in ihrem Bann befand, würden sie diesen nicht mehr gehen lassen und dafür sorgen, dass dem so blieb. Dessen war er sich sicher. Und selbst wenn es kein Vampir wäre. Wer wusste was schwarzmagische Zauberer so dachten. Andererseits, was wussten sie von seinen Eltern? Was wäre wenn sie ihrem Sohn etwas angetan hatten und er sich nur verteidigt hatte, oder sein Lehrmeister ihn hatte beschützen wollen? Das erklärte dann allerdings nicht seine Flucht.
Fragen über Fragen.
"Ich bin ratlos...aber ich will irgendwas tun...er war immerhin in meinem Haus, er war mir ähnlich in mancher Hinsicht und wir waren sowas wie Freunde, wenn wir auch nur wenig zusammen gemacht haben....trotzdem....ich weiß nicht wie, aber ich möchte die Wahrheit herausfinden....und wenn er unschuldig ist, sollte die Welt das auch erfahren", fuhr er fort.

Ich schleppte mich mit einem Frosch im Hals und verschnupfter Nase nach unten in die Große Halle. Der Hunger hatte mich aus dem warmen Bett getrieben. Ich hatte seit Freitag nichts mehr gegessen. Normalerweise sollte ich in den Krankenflügel, aber es war Wochenende und ich wollte nicht die freien Tage im Krankenflügel verbringen.
Ich setzte mein Weg fort und betrat einige Stockwerke später die Große Halle.
Mit einem krächzen in der Stimme begrüßte ich Jayden und Kylie und setzte mich zu ihnen. „Was macht ihr den für Gesichter?“
Ich griff nach einer Kanne mit Tee und schenkte mir etwas ein, bevor ich mir ein Honigbrötchen schmierte.

Noch bevor ich Jayden antworten konnte kam schon Leana dazu und sah alles andere als gut aus, auch wenn ich feststellen musste das ich sie nicht gesehen hatte seid Freitag, oder war das schon länger her? Wie dem auch sei, spielte es keine Rolle dafür das sie nicht wusste was los war, dabei waren es die Adler die immer als erstes Informiert waren, somit genoss ich natürlich kurz den Stand das ich mehr wusste als sie und schaute sie von oben bis unten genau an." Du siehst schlecht aus" stellte ich nüchtern fest und starrte sie weiter unverwegt an, nicht das ich Jayden vergessen hatte um Gottes Willen nein, ich war mir seiner Anwesenheit durch aus bewusst und wusste auch das ihm die Antwort genauso wie mir auf der Zunge lag, doch kostete ich diesen Moment noch ein wenig mehr aus, zumindest so lange bis es mir zu doof wurde und ich tief durchatmte. "Es geht um Raven Dewney, er soll seine Eltern umgebracht haben und auf der Flucht sein" erklärte ich nur kurz und drückte ihr den Artikel unter die Nase. "Ich glaube es nicht und Jayden auch nicht, ich glaube das er einfach nur die falsche Perspn getroffen hat. Wobei ich sagen muss das er sich bei mir gemeldet hatte in den ersten Ferienwochen und es hat nicht den Eindruck auf mich gemacht als würde er seine Eltern umbringen wollen" erklärte ich weiter und ging somit auch auf Jayden ein, ich hatte ihn wirklich nicht vergessen und war auch gewillt auf seine Theorie beziehungsweise seine Gedanken einzugehen. "Ich glaube nicht das Raven freiwillig mit jemanden mit geht der seine Eltern umgebracht hat, nein das wage ich zu bezweifeln, das waren doch seine Eltern" gut ich würde mit jedem mit gehen der meinen Vater oder meine Brüder um die Ecke brachte, doch das lag einfach daran das sie bestens bescheid wussten wie man jemanden das Leben wirklich verderben können, sie nutzten jede Sekunde um mich zu schlagen oder andere Dinge mit mir zu machen. "Wie wollen wir an die Wahrheit ran kommen wenn wir nicht aus dem Schloss raus können, es macht alles keinen Sinn, wir sind hier zwar sicher aber auch eingesperrt."

Leichte Sorge spiegelte sich in Kais Augen als er Leana sah. Sie schien sich erkältet zu haben und sah wirklich nicht gut aus. Darüber würde er sich als Vampir wohl keine Gedanken mehr machen müssen. Nie wieder Asthma oder sonstige Atemwegserkrankungen. Das dürfte einer der wenigen Vorteile sein. Er würde ja sehen, was die Zukunft brachte.
"Du solltest bei der Heilerin vorbeischaun, wenn es nicht besser wird...sie kann dir vielleicht was geben, das dir hilft", meinte er an Leana gewandt und überließ dann zunächst Kylie das reden.
Als sie gesprochen hatte und ihre Gedanken zu seiner Theorie geäußert, wurde Kai sehr nachdenklich. Unweigerlich musste er erneut an seine eigene Situation denken, an das was ihm wiederfahren war. "Manchmal...manchmal ist eine Situation verzwickter....manchmal ist man dazu gezwungen bei denen zu bleiben, die die eigenen Eltern umgebracht haben...besonders wenn sie in der Lage sind Erinnerungen zu manipulieren", dachte er laut und merkte zu spät was er gerade gesagt hatte.
Er schluckte schwer, nicht nur deswegen, sondern auch wegen ihrer letzten Worte, darüber, dass sie in Hogwarts zwar geschützt aber gleichzeitig eingesperrt seien. Tatsächlich befanden sie sich gewissermaßen in einem goldenen Käfig, den sie nicht einfach verlassen konnten, weswegen es schwer sein würde etwas für Raven zu tun.
"Wir können vielleicht nicht hinaus...aber wir könnten Leute, die draußen sind bitten zu recherchieren..." Was für ein bescheuerter Gedanke. Raven hatte sicher genug Probleme. Da musste er ihm nicht auch noch Louis und James auf den Hals hetzen, ungeachtet dessen ob die Beiden im Stande wären etwas in Erfahrung zu bringen. Hirnrissig, bescheuert, absolut dämlich. Den Gedanken verwarf er lieber schnell wieder.
"Davon abgesehen könnten wir mit den Lehrern sprechen, Professor Wilkins vielleicht alles wissen lassen was wir über ihn wissen, dann könnte sie dieses Wissen weiter leiten und das würde den ermittelnden Auroren vielleicht helfen den Fall aus einer andren Perspektive zu sehen. Dann würden sie nicht nur in eine Richtung ermitteln. Das könnte eventuell auch helfen", schlug er anschließend vor.

//Es ist so abgesprochen!

Bei dem Namen von meinem Ex zuckte ich leicht zusammen und starrte kurz darauf Kylie entgeistert an, als sie mir sagte, dass er angeblich seine Eltern getötet hätte und nun auf der Flucht wäre.
„Er soll was?“, krächzte ich. Schockiert richtete ich meinen Blick auf den Zeitungsartikel und las ihn durch. Dass er von der Schule verwiesen wurde, wunderte mich überhaupt nicht. Ich wusste, dass er in den Sommerferien immer gezaubert hatte, obwohl es verboten war. Ich hätte Raven nicht für jemanden gehalten, der seine Eltern bei einem Streit in die Luft sprengt. Ich durfte seine Eltern kennenlernen und ich fand sie toll. Hatte ich mich in meinem Ex so getäuscht?
Ich sah Kai an und lächelte etwas. „Ist nur eine Erkältung.“ Ich schniefte kurz und schob die Zeitung weg. Ich nahm einen Schluck von meinem Tee und hörte Kyle zu. Als sie den Brief von Raven an sie erwähnte, spürte ich einen Stich.
„Was hat er dir den geschrieben?“, versuchte ich recht beiläufig zu fragen. Ich war zwar mit Raven nicht mehr zusammen, aber dennoch hing mein Herz noch etwas an ihm.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es war und auch nicht, dass jemand anderes sie umgebracht hat. Und Raven würde auch nicht mit denjenigen mitgehen. Er kann auf eigenen Beinen stehen und kommt gut alleine klar.“ Ich sah kurz betrübt aus. Er hätte mich nicht einmal gebraucht. „Mr. und Mrs. Dewey waren sehr nette Leute.“
Ich holte mein Taschentuch hervor und putzte meine Nase. „Und bevor ihr euch Ärger einhandelt, indem ihr versucht herauszufinden, wo Raven steckt solltet ihr euch lieber um eure Probleme kümmern.“ Ich warf einen Blick zu Kai, der ebenfalls ein Problem hat, um das man sich kümmern musste.
„Aber ihr könntet wirklich zu Professor Wilkins gehen und ihr ein paar Informationen über ihm berichten.“, meinte ich und knabberte ein wenig an meinem Brötchen. Ich sollte vielleicht auch zur Schulleiterin.

"Ach und du bist jetzt die Spezialistin im Thema Raven oder wie?" fragte ich sie und verschränkte protestierend meine Arme vor der Brust, ich war jetzt schon genervt. Gut sie war mal mit ihm zusammen und kannte ihn sicher gut aber das war einmal und diese Zeiten waren vorbei, in dem Moment wo Vince seine Finger ins Spiel schieben wollte. Jeder wusste es und Raven hatte auch niemals ein geheimnis daraus gemacht. Nein er meckerte jedes Mal über sie, auch wenn ich wusste das er es nur tat um es sich selbst ein zureden. Er hatte sie wirklich gemocht aber das hieß nicht das ich es mir jetzt gefallen lassen musste. "Hat er sich bei dir in den Ferien gemeldet - ja oder nein, also denke bitte darüber nach" fuhr ich sie weiterhin an und schaute Leana böse an, ich war nicht auf Streit aus zumal ich eigentlich mit allen aus dem Hause der Adler gut klar kam, aber gerade in diesem Moment nervte sie mich ein wenig. Ich machte mir sorgen um Raven und sie kam an und sagte das wir uns darüber keine Gedanken machen sollten. "Hast du das damals auch so gehandhabt? Hast du dich damals auch nur um deine Probleme gekümmert und die deines Freundes links neben liegen lassen? Weil wenn du wirklich mit ihm über seine Probleme geredet hättest dann wüsstest du das er seine Eltern nur halb so gerne mochte wie du sie mochtest" erklärte ich ihr zwar noch nicht besser gelaunt aber ruhiger und es war wirklich nötig, ich wollte Leana nicht wirklich so anfahren aber ich sah es als unsere Pflicht an ihm zu helfen. "Trotzdem schließe ich mich euch beiden an, vielleicht sollten wir mit der Schulleiterin reden."

Leanas Reaktion war verständlich. Raven war ihr Freund gewesen. Wie hatte er das vergessen können? Die Nachricht hätten sie ihr auch schonender überbringen können. Schuldbewusst starrte er auf seinen Teller. Natürlich hatte sie vollkommen Recht. Er hatte eigene Probleme und auch nicht die Energie sich in diese Sache einzumischen. Davon wusste widerum Kylie nichts. Kein Wunder also, dass sie etwas genervt reagierte.
Es wäre ein leichtes James zu informieren, nun da Saphiria Black an der Schule verweilte, etwas wovon er noch keinem seiner Freunde berichtet hatte. Aber das verschwieg er besser, genauso wie die Anwesenheit der Vampirin. Wobei, Leana würde es spätestens in der ersten Unterrichtsstunde erraten. Sie wusste bereits zuviel über die Wesen der Nacht.
Seine Gedanken drifteten ab, wodurch es ihm schwerer fiel dem Gespräch zu folgen. Er durfte sich nichts anmerken lassen und musste verhindern, dass die beiden Mädchen sich in die Haare bekamen. "Beruhigt euch. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Nur in der Gegenwart können wir etwas tun."
Mit der Direktorin sprechen zum Beispiel. Was Professor Wilkins anbelangte, würde er sich ohnehin noch etwas überlegen müssen, da er nicht so weitermachen konnte wie bisher. Und insgeheim fragte er sich ob er mit Professor Black darüber sprechen sollte.
"Morgen hätte ich sowieso einen Termin bei Professor Wilkins", ging er auf das Thema 'mit der Direktorin sprechen' ein. "Ihr könnt mitkommen. Und bis dahin könnten wir uns unter den andren Schülern mal rumhören ob sie irgendwas von Raven gehört haben. Dann haben wir bis morgen vielleicht mehr Informationen für Professor Wilkins", schlug er vor.

„Ich kenne Raven besser als du.“, zischelte ich, obwohl ich nicht mehr ganz so sicher war. Dennoch war Raven im selben Haus gewesen und ich kannte ihn lange genug. Ich musterte Kylie. Für was hält sich diese Hufflepuff? Ihre Körperhaltung gefiel mir gar nicht.
„Er hat sich nicht bei mir gemeldet und ich mich auch nicht bei ihm. Wir beide hatten dafür auch unsere Gründe. Spiel dich hier also nicht so auf, nur weil du Anfang der Sommerferien ein Lebenszeichen von ihm erhalten hast.“, schnauzte ich Kylie an, was sich durch meine krächzende Stimme komisch anhörte. Dabei sah ich das Mädchen auch mit einem bösen Blick an.
„Nur weil er seine Eltern nicht mochte, heißt das ja wohl nicht, dass ich das auch tun muss. Er hatte wenigstens Eltern, die für ihn da waren!“ Was andere nicht behaupten können. „Und wage es mir nicht zu unterstellen, dass ich mit ihm nicht über seine Probleme geredet habe.“
Ich wandte mich ab und sah Kai an. Ich wollte nicht mehr mit Kylie sprechen und begann sie zu ignorieren.
Ich sagte zu Kais Vorschlag nichts und nickte nur als Zustimmung.

"Wie du meinst, du weist ja eh alles besser, nur vergiss nicht mit wem er die letzten Monate hier verbracht hat" schloss ich diese sinnlose Diskussion mit Leana ab, wobei mir doch die eine oder andere Sache noch auf den Lippen hing, Gedanken die raus wollten und ihren Weg finden wollten um ihr klar zu machen das sie wohl nichts sagen konnte was es besser machen würde. Eine wahre Freundin wäre auch nach der Trennung da und eine wahre Freundin würde doch wissen wollen was passiert war. Bei ihr hatte ich nicht das Gefühl das sollte jedoch nicht mein Problem sein sondern ihres, sie sollte sich schlecht fühlen und auch ein schlechtes Gewissen haben, denn sie war seine Exfreundin und dies nicht ohne Grund. Trotzdem war es jetzt nicht an der Zeit dieses aus zu diskutieren, die schmutzige Wäsche würden wir auch ein anderes mal waschen können. "Ich denke es wäre besser wenn wir einen gesonderten Termin bei Professor Wilkins machen, es wird doch sicher einen Grund haben das du einen Termmin bei ihr hast. Also lass uns eine Anfage schicken oder einen Hauslehrer fragen." schlug och vor da ich die Idee Jayden am nächsten Tag einfach zu begleiten nicht besonders gut, auch weil ich wusste das unsere Schulleiterin es überhaupt nicht mochte wenn man unangemeldet vorbei kam.